Freitag, 18. Mai 2012

I'll describe the way I feel, weeping wounds that never heal


Endlich verzieht sich das wochenlange Einheitsgrau, die grünen Blätter leuchten noch ein bisschen kräftiger und ich springe vorfreudig in meine verstaubten Laufschuhe. Wie mir das gefehlt hat, zu laufen bis man denkt, man würde fliegen.
Am Abend des 22. Mai werde ich mein erstes, letztes und einziges Abitur zu Ende gebracht haben und nur noch hoffen können, dass mir meine Lieblingszahl auch auf den Tag genau einen Monat später bei der Ergebnisverkündung mehr als nur Glück vor die Füße legen wird.
Ich hasse Telefonate, die wichtig, formal und ernst ablaufen müssen. Ich legte mir die allerbesten, im Rhetorikkurs angeeigneten Floskeln zurecht, ignorierte meine zitternden Hände, wählte die viel zu lange Nummer und drückte sie dreimal wieder weg, bevor ich mich dazu in der Lage fühlte, dem Tuten in der Leitung standzuhalten. Der nette Herr war um einiges sympathischer, als es sein vorher von mir gründlich studiertes Foto vermuten ließ und brachte es mit seiner Lockerheit sogar so weit, dass ich hier und da meine Nervosität mit einem Lachen übertünchen konnte. Einem ehrlichen Lachen, denn er hat mir einen so große Ladung Hoffnung mitten in die Arme geworfen, dass ich seitdem - knapp zwei Wochen lang - dümmlich vor mich hin grinse und förmlich eigenhändig die Sonne unter den fiesen Wolken hervorschaufel.
Mein Traumstudium an meiner Traumuniversität mit einem traumhaften Auslandsjahr ist somit alles andere als unmöglich und ich habe vielleicht das erste Mal in den bisherigen 20 Jahren das Gefühl, dass es nicht nur gut, sondern noch sehr viel besser werden kann.





oh Berlin, oh Sommer, ihr fehlt mir so.

1 Kommentar:

  1. Das freut mich sehr, mit deinem Studium, mit deinen Träumen und Zielen. Und das letzte Bild hier, das gefällt mir am besten.

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