Freitag, 15. Juni 2012

if i could fall into the sky, do you think time would pass me by






Ich hab ihn tatsächlich noch gefunden, den einen guten Grund, der es halb so schlimm macht, noch eine längere Weile hier zu versauern. Meine beste Freundin hier zurücklassen zu müssen, zerfetzt mir das Herz, besonders dann, wenn wir das Muster ihrer Decke anstarren als würden wir nach Sternschnuppen suchen und sie mir gesteht, dass sie ohne mich ein bisschen verloren sein wird. Ich hab nicht ahnen können, dass ich dies für jemanden bin. 
Nachdem die letzten Wochen so unspektakulär vorbeigingen, dass ich sie genauso gut (oder sogar besser) im Bett hätte verbringen können, wird es nächste Woche noch dreimal beunruhigend ernst. Exakt in einer Woche um diese Uhrzeit werde ich dann das Glas heben, entweder auf einen gelungenen Schritt in Richtung Unabhängigkeit, eine neue Wohnung und ein bestandenes Abi oder darauf, dass es nach dreimaligem Scheitern nun wirklich nur noch besser werden kann.
Das Thema Bett erinnert mich gerade daran wie wunderbar einfach es ist, wenn die größte Liebe mein neustes Buch, mein Lieblingslied oder die nach fünfjähriger Suche endlich entdeckte, perfekte Lederjacke ist. Wir haben Mitte Juni und ich weigere mich konsequent, meinen Winterpyjama rauszukramen, dann liege ich lieber schlotternd da und ignoriere die Tatsache, dass es Vorteile hat, zu zweit zu sein.
Der Grad zwischen Hochgefühl und tiefer Verzweiflung ist in letzter Zeit beängstigend dünn. Oft sitze ich da, beobachte mit gelangweilter Miene die grauen Wolken vor meinem Fenster, warte auf ein Stückchen Blau, das im Idealfall von einer wundervollen Flugzeugspur durchkreuzt wird und denke, oh Mann, lass es anders werden, wenn schon nicht besser, dann wenigstens anders.


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