Montag, 2. April 2012

it felt so crystal in the air


Ich verfluche den Zeitpunkt, wenn sich die Sonne langsam dem Horizont nähert und nach und nach darin verschwindet. Die nächsten zwölf Stunden werde ich in jeder dunklen Ecke meines so heiß geliebten Zimmers schwarz gekleidete Kapuzenträger stehen sehen, die mir die eklige Panik ans Bein binden und mir endlich mal wieder schlaflose Nächte schenken. 
Ein Gutes hat der Zirkus - ich springe nun jeden zweiten Tag in meine verstaubten Sportschuhe in der Hoffnung, vor der Angst und der Unzufriedenheit davonlaufen zu können. Es tut gut, völlig ausgepowert und stolz auf mein Bett zu fallen. Außerdem habe ich in knapp drei Monaten noch in ein voraussichtlich umwerfendes Ballkleid zu passen. 

Als ich bei der heutigen Schlechtwetter-Aufräumaktion alte Briefe und Fotos in die Finger bekam, verkrampfte sich etwas ganz Großes in mir. Mein unbewusstes Freiheitsstreben und Rebellion der letzten Monate lassen mich nun allein dastehen. 
Ich frage mich, an welcher Ecke ich falsch abgebogen bin, wo ich euch alle verloren hab.

Letztendlich unvermeidlich auf die Tränendrüse drückte die Erkenntnis, dass ich tatsächlich jeden einzelnen Kassenzettel der sieben Tage in meiner Lieblingsstadt mit meinem Lieblingsjungen (wenn mir seine neuste Flamme denn die Erlaubnis gibt, ihn so zu nennen) aufgehoben hab. Ich brauche nur die 19,95€ lesen und kann seine warmen Tränen fühlen, die meinen Hals hinunterliefen und seine Stimme erstickten, sein Flehen, ihn nicht zu verlassen. Spüre noch den eisernen Knoten in meiner Brust, als ich genau das tat.
Vergiss mich, wenn es dir hilft, glücklich zu sein.




Bild via we♥it

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