Samstag, 7. April 2012




Berlin, du fehlst mir so.
Ich hatte gehofft, die Zukunft würde mich zu dir führen, nun besteht entgegen all meiner Erwartungen tatsächlich die Aussicht auf Besseres. Woanders. Mit anderen Leuten. Und einem anderen Ich. 
Statt einen lernfreien Shoppingtag zu genießen, musste ich mir am laufenden Band einreden, dass ich jetzt kämpfen muss. Gestern mit dem Kopf ganz tief in den Büchern krallte ich mich mehrmals verkrampft an der Tischkante fest, weil ich furchtbare Angst hatte, nicht nur zu sondern komplett in den Boden gezogen zu werden. Tiefer als je zuvor. Willkommen zurück, ihr Gefühle, die ich mehr hasse, als alles andere. Wär schön, wenn ihr verschwindet, wenn ihr merkt, dass ihr meinem Widerstand nicht gewachsen seid. Ich habe Angst.

Ich hab dich ein klein wenig verflucht, als du nahezu mit Lichtgeschwindigkeit Ersatz für mich gefunden hattest. Jetzt versteh ich. Wer hat sich noch nicht aus völliger Verzweiflung und verwirrtem Gefühlshaushalt in die nächstbesten Arme geworfen, Antworten verlangt, bevor man sich der Frage bewusst war. Wahrscheinlich hab ich dir längst abgekauft, dass da nie Gefühl war für meine Nachfolgerin. Wahrscheinlich kauf ich dir alles ab, egal wie viele Nullen das Preisschild mir entgegenlacht. 


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